Wald, 1899, Aquarell und Gouache auf Papier, Sammlung Kunstmuseum Den Haag
Der Titel dieses Gemäldes lautet Wald, doch es sind nicht nur Bäume, die Piet Mondrian abbilden wollte. Wir blicken auf einen Hügel, der mit braunen Blättern und grünlichen Baumstämmen übersät ist. Die Bäume sind nur teilweise sichtbar; die blattlosen Stämme bauen sich rhythmisch zur Spitze des Hügels hin auf. Mondrian scheint die vertikalen Linien des Waldes betonen zu wollen.
Mondrian setzt die fast systematische Wiederholung von Bäumen nach 1900 häufiger ein. Sie ist eine Vorbereitung auf seine spätere geometrische Abstraktion, in der er Linien und Farbflächen ständig wiederholt. Das Licht, das durch die Blätter nach unten dringt, hellt das dunkle Rot des Bodens und das Moosgrün der Bäume weiter auf. Oben angekommen, wird der Farbkontrast noch verstärkt. Das helle Blau weist auf eine Lichtung im Wald hin.