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HEIMAT | Jung und Vielversprechend

In der weißen Villa am Zonnebrink in Winterswijk machte Piet Mondriaan die ersten Schritte in seiner Entwicklung als Künstler. Piet zeichnete und malte die Landschaft des ‚Achterhoek‘. Bei seiner Suche wurde er vor allem von seinem Vater und seinem Onkel unterstützt. Diese Familienmitglieder führten ihn in die Welt der Pinsel, Farben und Maltechniken ein. Obwohl der weltberühmte Maler in Amersfoort geboren wurde, legte Piet in Winterswijk den Grundstein für sein künstlerisches Erwachsenwerden. Das soziale Netz und die Kultur, in der Piet aufwuchs, waren ein wichtiger Nährboden für seine Kunst.

Radikale Erneuerung
In der Ausstellung HEIMAT | Jung und Vielversprechend führen sechs zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler durch ihr künstlerisches Erwachsenwerden. Für einige der teilnehmenden Künstler sind ihre Kindheitserinnerungen mit tief verwurzelten Traditionen verwoben. Der Heimatboden ist das Zuhause, die Menschen um einen herum und die vertraute Umgebung, nach der man sich sehnt. Manchmal sind diese Erinnerungen schön, ein anderes Mal wirken sie sich negativ auf die Identitätsbildung aus. Hugo Béhérégaray, Kyra Nijskens, Thijs Segers, Tommy van der Loo, Antonino de Caro und Eleye Boerenkamps geben, jeder auf seine Weise, einen Einblick in ihre persönliche HEIMAT – in den Ort, an dem sich ihre Familiengeschichte in ihren frühen Jahren abgespielt hat.

Nährboden
Wie Mondriaan nehmen auch die sechs Künstler der dritten Ausgabe von Jung und Vielversprechend ihre eigene “Heimat” als Nährboden für neue Arbeiten. Antonino wuchs in einem Dorf auf, in dem die Tradition der Keramikherstellung tief verwurzelt ist. In seinem künstlerischen Schaffen knüpft er an dieses Handwerk an. Auf spielerische Art und Weise verweisen Antoninos Keramiknudeln auf die Keramikherstellung in seinem Heimatdorf. Für Eleye ist es die autobiografische Arbeitsweise, die bleibende Erinnerungen schafft. In der Fotoserie, die sie für die Ausstellung gemacht hat, stellt sie einen Zusammenhang her zwischen Wohnung, Straße, Vorfahren und den Erinnerungen, die im Laufe der Zeit zum Begriff “Heimat” gehören. Auch für den Franzosen Hugo ist Architektur der Ausgangspunkt. In einer lebensgroßen Installation lernen wir die vielen Wohnorte kennen, die Hugo besucht hat: Frankreich, Zeeland, Frankreich…

Während Eleye sich von den Schimpfwörtern ihres Vaters inspirieren lässt, ist es für Tommy gerade seine Mutter, die den “Mutterboden” verkörpert. Für die Villa Mondrian wählte Tommy bewusst ein neues Material, nämlich einen speziellen Mörtel, der unter anderem auf Curaçao verwendet wird. Diese Wahl verweist auf seine teilweise antillianische Abstammung. Auf den physischen Boden greift auch Kyra zurück, die in Südlimburg aufgewachsen ist, einer Gegend, die für ihren einzigartigen Bodentyp ‚Löss‘ bekannt ist. In phantasievoll gemalten Wäldern erzeugt sie die magische Wirkung der Natur. Dass auch die Natur vergänglich ist, zeigt sich in Thijs’ zwei- und dreidimensionalen Gemälden, in denen die innere Erlebniswelt und die Verarbeitung von Erinnerungen zentrales Thema ist.

Wie man es auch dreht und wendet, der heimische Boden ist ein unverzichtbarer Nährboden für das künstlerische Schaffen.

Die Ausstellung HEIMAT | Jung und Vielversprechend ist vom 4. November 2023 bis zum 14. April 2024 zu sehen.

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