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Mondriaan und Nolde in der Natur

Künstler sind Künstler auch wenn sie noch nicht bekannt sind. Oft fällt auf, wie wenig Aufmerksamkeit dem Weg gilt, den ein Künstler zurücklegt bevor er sich mit seinem Werk einen Namen macht. Die Ausstellung Mondriaan und Nolde in der Natur bricht mit diesem Muster. Dank der einzigartigen Zusammenarbeit mit der Nolde Stiftung in Seebüll können nie zuvor ausgestellte Werke Emil Noldes (1867-1956) mit dem Frühwerk Piet Mondriaans (1872-1944) verglichen werden. Und was zeigt sich? Es bestehen auffallende Ähnlichkeiten zwischen den Künstlern sowohl künstlerisch als auch persönlich.

Auf den ersten Blick scheint ein Vergleich zweier so unterschiedlicher Künstler eine seltsame Wahl zu sein. Piet Mondriaan wurde mit seinen abstrakten Gemälden mit geraden Linien und Farbflächen berühmt, während Emil Nolde vor allem mit seinen expressionistischen und avantgardistischen Werken Furore machte. In den Jahren vor ihrem Durchbruch jedoch malten beide Künstler realistische Gemälde von ihrer Umgebung, wie zum Beispiel Landschaften und Blumen.

Beiden Künstlern gefiel ihre direkte Umgebung. Das weiße, harte Licht Südeuropas übte keinen Reiz auf sie aus. Ihre Liebe galt jeweils den wechselnden Lichtern im Norden Deutschlands und den Flusslandschaften rund um Amsterdam und in Brabant. Dies hatte wunderschöne Landschaftsgemälde mit faszinierenden Wolkenfeldern zur Folge. Die Weidelandschaften mit ihrer mystischen Atmosphäre boten zusätzlich ansprechende Motive, in denen beide Künstler ihre tiefe Religiosität ausdrücken konnten.

Mondriaan malte neben Landschaften auch viele Blumen. Auch Nolde malte mit viel Liebe die Blumen in seinem Garten, der sein Haus mit Atelier in Seebüll umgab. Mondriaan malte selbst lange Zeit neben seinem figurativen Werk weiterhin auch Blumen und auch Nolde ließ sich Zeit seines Lebens von der Natur inspirieren.

Neben Motiven, Stil und Religiosität teilten die Künstler auch ihre Zurückgezogenheit. Nolde kann selbst als menschenscheu beschrieben werden, während Mondriaan menschliche Kontakte als Ablenkung betrachtete, die sich äußerst nachteilig auf seine Künstlerschaft auswirkten.

Der künstlerische Durchbruch fand für beide Künstler etwa um dieselbe Zeit statt. Piet Mondriaan wurde 1909 mit einer Gruppenausstellung im Stedelijk Museum Amsterdam auf einen Schlag bekannt. Emil Nolde folgte im Jahr 1910 mit großen Ausstellungen in Hamburg, Essen, Jena und Hagen.

Der weitere Weg beider Künstler ist Geschichte.

Anlässlich der Ausstellung erscheint der Katalog Mondriaan und Nolde in der Natur in niederländischer und deutscher Sprache bei Waanders & de Kunst mit Beiträgen von Astrid Becker, Susanne Deicher und Laura Bertens.

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